Konservierende Landwirtschaft: Bodenruhe
Im konservierenden Acker- und Futterbau wird versucht, den Bodenzustand von Dauergrünland zu imitieren. Die beste Möglichkeit dazu ist die Umsetzung
konsequenter Direktsaat.
Das Prinzip der Bodenruhe bedingt die Anwendung der Direktsaat (no-till, max. 25 % Bodenbewegung nach FAO). Diese Technik ist nicht zu verwechseln mit Formen der konservierenden Bodenbearbeitung wie die Mulchsaat, bei der eine ganzflächige Bodenbearbeitung erfolgt oder Streifensaaten (strip-till).
Die Direktsaat-Technik ermöglicht es, in einem Arbeitsgang den unbearbeiteten Boden zu öffnen, den Säschlitz zu formen, das Saatgut abzulegen und anzudrücken sowie den Säschlitz zu schliessen. Bei Direktsaat können drei unterschiedliche Schartypen eingesetzt werden: Zinkenschare, Scheibenschare oder Kreuzschlitzschare. Zinkenschare räumen den Saathorizont aus und legen das Saatkorn in ein Boden-Stroh-Gemisch. Scheibenschare durchschneiden sowohl Mulchschicht als auch Bodenoberfläche und legen das Saatkorn auf den Grund des Säschlitzes ab. Kreuzschlitzschare (Cross-Slot) bilden eine Sonderform unter den Direktsaatscharen; sie legen das Saatgut und/oder den Dünger seitlich des Säschlitzes ab (Grafik).
(abgeändert nach Köller und Linke, 2001)